5.Etappe

Dresdner Hütte zur Sulzenauer Hütte:

Gehzeit: ca. 3,5 Stunden
Streckenlänge: ca.4,5 Kilometer
Höhenunterschiede: Auf ca. 360m / Ab ca.480m

Etappe als PDF-Datei.
Höhenprofil der Etappe als PDF-Datei.

Um 5:50Uhr das Wetter ist nicht besonders gut. Es regnete und nun stürmte es sogar noch. Ich entschied mich, nachdem, ich aus dem Fenster im Treppenhaus schaute, mich wieder hinzulegen. Ich schlief noch eine gute Stunde und um 7Uhr machte ich mich dann aus dem Bett.

ie gestern war das Frühstück wieder gut und reichlich. Ich genehmigte mir 2 Brötchen mit Wurst und dazu gab es ein gutes Müsli. Nach dem ich meinen Kakao getrunken hatte musste ich nun eine Entscheidung fällen. Noch einen Tag hier warten oder bei Regen weiterlaufen. So gegen 7:30Uhr packte ich meine Sachen im Lager zusammen und entschied mich weiter zu laufen. Ich lief um 8 Uhr mit dem Ehepaar aus Meißen los. Es regnete zum Glück nicht mehr so stark und kurzfristig konnte man den Großen Trögler sehen. Dieser hatte eine weiße Haube aus frischem Schnee. Die Temperatur heute morgen war auch sehr frisch, ich denke es waren so um die 4-8 Grad. Da der Trögler Schnee hatte konnte ich diesen Weg nicht gehen. Man würde nicht weit sehen können und der schwere Abstieg zur Sulzenauer Hütte sollte es ja in sich haben. Alles in allem war es halt nicht der richtige Tag und so ging es halt über das Peiljoch.

Ab der Mittelstation des Liftes geht es über den Gletscherbach. Die kleine Metallbrücke ist der Anfang des heutigen Weges. Es geht über Gletscherschlifffelsen leicht bergan. Dann wird es wieder ein Pfad, der nun über kleine Felsen aus Blockwerk am Fußes des Hanges sich hinauf zieht. Bis zum Wegweiser hat der Weg nur wenige Kehren, doch eine halbe Stunde nach Beginn der Wanderung teilt sich der Weg zum Großen Trögler und dem Peiljoch. Ich ging nach rechts und kurz danach kommt man in ein Blockwerkfeld. Hier geht es dann eine Felsrippe des Tröglers hinauf. Es gibt die ein oder andere Seilversicherung die man im nun steilen Gelände braucht. Das Wetter hatte sich nun gebessert es regnete nicht mehr und die Wolken gingen etwas nach oben so das man die Dresdner Hütte sehen konnte. Man steigt nun bis in eine kleine Grube vor dem Peiljoch auf. Hier gibt es nur noch Blockwerk und der Weg schlängelt sich hindurch.

Um 9:15Uhr erreichte ich das Peiljoch auf 2672m. Hier oben gibt es Hunderte von Steinmandeln die es einem nicht einfach machen den Weg durch diese Steinpyramiden zu finden. Der Wind war recht stark und blies dadurch die Wolken weg und so hatte ich einen wunderschönen Blick auf die vor mir liegenden Gletscher. Man sieht auf den großen Sulzenauerferner und den Fernerstube. Leider konnte ich nicht das Zuckerhütl und den Wilden Pfaff sehen, denn diese waren leider noch in den Wolken. Trotzdem ist es ein faszinierender Anblick.

Der Pfad führt nun steil hinunter auf eine Seitenschuttmoräne des Gletschers. Es geht in einigen Kehren zum Wegweiser. Ich nahm den recht neuen "Wilde Wasser Weg", der die Moräne hinunter führt. Durch das Geschiebe geht es hinunter zur Gletscherzunge und Tor des Sulzenauerferners. Ich erreichte den Gletscher und machte vom Tor einige Fotos. Es geht nun neben dem Gletscherbach über eine Felsstufe hinab ins Tal. Man sieht nun ein keines Hochtal vor sich liegen. Der Gletscherbach mäandert sich durch die Ebene. Man steigt hinab über alte vom Gletscher geschliffenen Felsen bis zur Ebene.

Die letzten Meter bis zur Hütte geht es nochmal über Geröll und Schutt hinab. Um 11Uhr erreichte ich die Sulzenauer Hütte. Das Wetter war hier nicht mehr ganz so schön mal mehr, mal weniger Wolken. Ich hatte das Lager schon von der Dresdner Hütte aus bestellt und so blieb ich heute hier. Das Ehepaar aus Meißen kam ca. 15 Minuten nach mir auf der Hütte an. Sie wollten noch an diesem Tag bis zur Nürnberger Hütte weiterlaufen. Sie machten kurz eine Pause und liefen dann weiter zur Nürnberger Hütte. Ich checkte bei den Hüttenleuten ein und bestellte gleich wieder die Halbpension mit dazu. Alles zusammen kostete diese Hütte 38,50€. Ich ging hoch ins Lager und sollte dort eines der alleinstehenden Betten nehmen. Ich entschied mich das Bett neben der Lagerreihe zu nehmen. Es war echt nett mit dem Einzelbett. Nachdem ich alles hergerichtet hatte ging ich mal in die Gaststube und bestellte mir eine Kleinigkeit zu Essen. Ich nahm eine Fritattensuppe und ein Skiwasser.

Nach der Stärkung ging ich in Richtung Gletschersee, der Blauen Lacke. Diese ist ca. 400 Meter Fußmarsch oberhalb der Hütte. Ich hatte den See schon beim herlaufen gesehen. Man geht den gleichen Weg den man gekommen ist bis zur Weggabelung zur Blauen Lacke. Der kleine Holzsteg ist nicht gerade vertrauenserweckend, denn er ist mit einem Eisengestell unterbaut. Es geht nun leicht bergauf auf eine Schüttung. Hier haben die Leute wieder Steinmandeln aufgebaut. Der See ist relativ groß doch leider kann man nur an wenigen Stellen an sein Ufer. Ich wollte hier eigentlich den Nachmittag verbringen doch ich zog es vor den Lübecker Weg zum Aperen Freiger weiter zu laufen. Nachdem man den See passiert hat geht es nun steil den Hang auf eine Gletschermoräne hinauf. Der Pfad läuft auf dem Rücken nach oben und man muss aufpassen, dass man nicht ins leere auf der rechten Seite tritt, denn hier ist der Abbruch des Moränenhanges. Nach ca. einer halben Stunde erreichte ich einen kleinen Wegweiser und einen kleinen See. Dort machte ich halt. Die Wolken zogen nun wieder stärker das Tal hinauf. Ab und zu konnte man nichts mehr sehen. Ich musste mich nun entscheiden ob ich weiter gehen sollte und ob es sich lohnt. Ich hatte einige gute Wolken Gletscherbilder gemacht und an der ersten Felsstufe entschied ich mich für die Umkehr. Die Wegmarken waren hier nicht besonders gut zu sehen und falls der Nebel stärker werden sollte, könnte es sein sie garnicht mehr zusehen. Nach einer Stunde ging ich dann langsam wieder zurück.

In der Hütte kam ich gegen 15 Uhr an und ging dann erst einmal duschen. Es kostete 1€ für 5 Minuten. Nachdem ich nun entsalzt war hängte ich meine Sachen oben im Lager auf meiner Wäscheleine zum trocknen auf. Ich selber machte dann mal eine kleine Schlafpause von einer Stunde.

So um 17:30Uhr ging ich hinunter um etwas zu trinken und das bis jetzt Erlebte zu Papier zu bringen. Um 18Uhr gab es dann Abendessen. Ich saß bei einem jungen Paar die auch die Halbpension gebucht hatten. Es gab als Vorspeise eine Backerbsensuppe, als Hauptgericht Geschnetzeltes mit Curry und Reis das sehr gut und reichlich war. Zu guter Letzt gab es einen hervorragenden selbstgemachten Birnenkuchen. Alles in allem war es ein sehr gutes Menü und auch reichlich. Ich war richtig satt.

Von 20:15Uhr bis um 21:45Uhr hatte ich ein angeregtes Gespräch mit einem älteren Herren der hier als Volunteer arbeitete. Ich hatte ihn mittags schon mal beim Aufstieg auf dem Lübecker Weg getroffen. Er hatte heute seinen freien Tag und war bis zur Schneegrenze weiter gegangen. Er musste, weil es kalt und rutschig war, wieder umdrehen. Wir redeten über dies und das und es war ein echt netter Abend. Ich verabschiedete mich von ihm, denn es wurde Zeit ins Lager zu gehen.

Dort angekommen war nur die Hälfte der Lagerbetten belegt. Ich hängte meine Wäsche noch schnell ab und machte mich ins Bett. Was sich dann abspielte muss ich hier kund tun. Gegen 22:25Uhr sind dann einige Leute denen es im vorderen Teil des Lagers wohl zu eng war und dieses auch noch laut kund taten, in die Reihe die neben mir noch frei war umgezogen. Ich kann es ja verstehen aber das kann man auch leise tun. Nun nachdem diese dann endlich lagen ging es dann noch wie folgt weiter. Auf der gegenüberliegenden Seite des Lagers lag ein einzelner Mann der schon schlief, ich weis nicht wie er es bei diesem Lärm geschafft hatte. Er schnarchte etwas lauter aber noch im akzeptablen Mass. Die 4 Leute die neben mir den meisten Lärm veranstalten fingen nun an sich darüber lustig zu machen und lachten und gaben dumme Sprüche zum besten und das immer noch recht lautstark. Nun platzte mir der Kragen, da es nun schon 22:45Uhr war. Ich schrie gut hörbar "Ich höre lieber das Schnarchen des Mann, als Euer blödes Gebabbele" Im nächsten Augenblick war toten Stille, man hörte nur noch das Schnarchen des Mannes. Es gibt Leute die meinen Echt sie wären alleine in einem solchen Lager. Sich über das Schnarchen von andern Leuten lustig zu machen, setzt dann noch einen drauf. Am besten bleiben sie zu Hause oder in einem guten Hotel. Dort haben sie dann Ruhe und auch genügend Platz neben sich. Anderenfalls empfehle ich Ohropax.

Fazit des Tages: Ein Lager ist halt kein Sanatorium. Darum sei ruhig und leg dich mit Ohrenstöpsel ins Bett.


Hüttenstempel Sulzenauer Hütte